1315
Geburtsjahr des Stachus
Als Geburtsjahr des Stachus könnte man das Jahr 1315 ansehen, als die zweite
Stadtmauer vollendet war. Das Neuhauser Tor, vor dem der Platz entstand,
war Bestandteil dieser Mauer. Spätestens um 1630 wurde er zum Marktplatz:
Schwedische Soldaten, die im 30-jährigen Krieg München besetzt hatten,
verkauften hier Geraubtes, das sie selbst nicht gebrauchen konnten.1755
1755
Eröffnung des Wirtshauses „Stachusgarten“ im Bereich des heutigen Kaufhofs,
das nach seinem Besitzer Eustachius Föderl benannt ist
(daher wohl der Name Stachus).1790
1790
Kurfürst Karl Theodor lässt die Festungswerke abbrechen und einen Platz
mit Häusern im Halbrund anlegen – das prägt noch heute das Gesicht des Stachus.1890
1890
Der Karlsplatz zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Rechts der Justizpalast,
in der Mitte der heutige Königshof und links das Pini-Haus. Links am Rand
zu sehen das berühmte Stachus-Häuserl.1899
1899
Zwischen 1899 und 1902 werden die den Platz begrenzenden Rondellbauten
von Gabriel von Seidl erbaut.1960
1960
Um 1960 galt der Stachus als der verkehrsreichste Platz Europas.
Die Redewendung „Da geht’s zu wie am Stachus“ überlebt bis heute.
Eine 1966 durchgeführte Erhebung ergab, dass 1,6 Mio. Menschen den Stachus
an einem Werktag frequentierten: 3.400 Trambahnzüge, 84.000 Pkw,
12.400 sonstige Kraftfahrzeuge, 21.000 Rad- und Mopedfahrer und 900.000 Fußgänger.1966
1966
Zwischen 1966 und 1970 wird das Stachusbauwerk errichtet. Insgesamt wurden
rund 500.000 Kubikmeter Erde bewegt. Das reicht, um die Ludwigstraße von der
Feldherrnhalle bis zum Siegestor acht Meter hoch aufzufüllen. Gebaut wurde von
oben nach unten, also erst das 1. Tiefgeschoss, dann von da aus das zweite und
so weiter. Dadurch war der Stachus bereits nach etwa einem Jahr wieder befahrbar.1970
1970
Nach 4-jähriger Bauzeit wird das Stachusbauwerk als damals größtes
Untergrundbauwerk Europas am 26. November 1970 eröffnet.1975
1975
Das Einkaufszentrum im Stachus Untergeschoss in den 1970er Jahren.
2005
2005
2005 wurden die unterirdischen baulichen Anlagen (außer Bahnanlagen)
von der Landeshauptstadt München an die Stadtwerke München (SWM) verkauft.
Diese fand 2007 mit der LBBW Immobilien GmbH einen Investor, welcher das
Stachus-Einkaufszentrum im ersten und zweiten Untergeschoss grundlegend renovierte.2007
2007
Die LBBW Immobilien GmbH lobt einen Gestaltungswettbewerb für das
Stachus-Einkaufszentrum aus und lädt dazu fünf renommierte Architekturbüros ein. Im
September wird der Wettbewerb entschieden: Die Jury spricht sich mit großer Mehrheit für den
Entwurf des Münchner Architekturbüros Allmann Sattler Wappner aus. Mit einem einfachen
Kunstgriff, der Zusammenfassung aller Ladeninseln zu einer großen zentralen Kreisfigur,
gelingt es diesem, eine neue Identität für den Stachus zu schaffen.2011
2011
Eröffnungsfeier der neuen Stachus Passagen am 26.05.2011.
Von links: Hep Monatzeder (stellv. Bürgermeister), Ludwig Wappner (Architekt),
Herbert König (SWM), Uli Florl (Radio Arabella), Frank Böhme (ESM)2012
2012
Die Stachus Passagen sind mit einer Fläche von rund 7.500 Quadratmetern
Europas größtes unterirdisches Einkaufszentrum. Nach ihrem kompletten Umbau
erstrahlen die Stachus Passagen in neuem Glanz. Im Herzen Münchens entstand
eine moderne Einkaufspassage und ein Shopping-Eldorado, das mit seiner breiten
Palette von knapp 60 Mode-, Beauty und Lifestyle-Geschäften und Restaurants
trendbewusste Einkäufer anspricht.